Zukunftsfähigkeit durch die Agenda 2030

Unsere Vision ist es, die Schüler*innen zu mündigen, zukunftsfähigen und verantwortlichen Welt-Bürger*innen zu befähigen, um an einer lebenswerten Zukunft mitzugestalten. Wir setzen und für eine lebenswerte Zukunft ein und damit für die Agenda 2030, dem größten Menschheitsvertrag unserer Geschichte. Im Jahr 2015 hat die Weltgemeinschaft die Agenda verabschiedet. Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung mit ihren 169 Unterzielen sind das Kernstück der Agenda 2030. Die Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals bzw. SDGs) sollen bis 2030 global und von allen UNO-Mitgliedstaaten erreicht werden, um die drängenden Herausforderungen der Welt gemeinsam zu lösen. Dies umfasst ökonomische, ökologische und soziale Entwicklungsaspekte. Diese großen Ziele gehen wir „mutig-protestantisch-weltoffen“ an, gemäß dem Slogan unserer Schule.

„mutig - protestantisch - weltoffen“

Verständnis und Zukunftsoptimismus, gemeinsame Teilhabe und Empathie, Demokratie und Friedfertigkeit lernen wir in unserer Gesellschaft, wenn wir allen Kindern und Jugendlichen ermöglichen und zutrauen, gemeinsam trotz oder gerade wegen ihrer Unterschiedlichkeit in einer Schule zu lernen und zu leben, die Sinn und Begeisterung stiftet. Unsere Haltung, unsere Lernfomate und die Öffnung zur Welt spiegelt sich in unserem Slogan „mutig-protestantisch-weltoffen“ wider.

Transformation durch Musterbrüche

Wir brechen immer wieder Muster, um Neues zu schaffen. Dies zeigt sich in dem Musterbruch bei (a) der Schulform: statt Separation der Schüler:innen haben wir eine Gemeinschaftsschule als schulstufenübergreifende Form, (b) Musterbruch durch die Abschaffung der Leistungsrückmeldung durch Ziffernoten, (c) Musterbruch des klassischen Stundenplans durch neue Lernformate, (d) durch die Jahrgangsmischung in allen Jahrgängen und (e) durch ein sinnenstifen. Mit diesen Musterbrüchen bleiben wir stets in der Dynamik und Innovation. Darüber hinaus tragen wir durch die Jahrgangsmischung zu einer stärken Identitätsentwicklung unserer Jugendlichen bei, gestalten "Lernen" möglichst differenziert und versuchen sinnhaftes sowie erfolgreiches Lernen zu stiften.

Demokratische Bildung und Partizipationsförderung

Demokratische Bildung muss für die Heranwachsenden im Alltag erlebbar sein: Ich probieren Neues, experimentiere, erlebe, hinterfrage und kritisiere, auch wenn dies unbequem ist. Ich glaube nicht alles und bilde mir meine eigene Meinung. Alle Stufen unserer Schule haben wöchentlich oder im zwei Wochen Rhythmus die sogenannte Versammlung. Zur Kultur demokratischer Schulen gehört, dass das öffentliche Sprechen früh geübt und gelernt wird. Die Versammlung ist ein Ort des öffentlichen Diskurses in der Schulgemeinde. Ziel ist die Stärkung einer demokratischen Kultur, die Identifikation mit der Schule sowie die Vorstellung von aktuellen Projekten und gesellschaftliche relevanten Themen.  Auf den Versammlungen werden wichtige Fragen diskutiert, Lernergebnisse der Schüler*innen präsentiert, wird gesungen und musiziert oder zentrale Themen der Schule diskutiert.

Unsere demokratische Schulkultur wird darüber hinaus erfahrbar durch: Klassenrat, Projekt Verantwortung und Alle ins Ausland, Feedbackkultur, Arbeit in den Gremien der Schule mit Schüler:innenbeteiligung, Patenschaftsmodelle, Aushandlungsprozesse und im Rahmen der Lernfomate.

Christlicher Glaube

Jede Schule braucht ein Schulethos, eine geistige Mitte. Diese wird in der Schulkultur oder dem „Klima“ einer Schule deutlich. Mit unserem Schulethos meinen wir einen gemeinsamen Nenner von Werten und Grundpfeilern, das uns auch bei der Weiterentwicklung unserer Schule leiten. Der Kern des christlichen Glaubens besteht in der Gewissheit, dass wir als Menschen trotz unserer Unzulänglichkeiten von Gott angenommen, akzeptiert sind. Daraus ergibt sich die Sicht auf den ganzen Menschen und eröffnet Liebe, Freiheit und Verantwortung als Leitideen für das Lernen und das Schulleben. Die Begegnung mit dem christlichen Glauben erfolgt durch gelebte Auseinandersetzung mit dem Evangelium. Sie ist in Form des verbindlichen Religionsunterrichts und der evangelisch geprägten Schulkultur Bestandteil des Schulalltags, der durch regelmäßige Gottesdienste, Andachten und Gebeten, die Feier der Feste des Kirchenjahres, aber auch durch die Einbindung in und die Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde sowie die Übernahme von Verantwortung erfahrbar wird. 

Anerkennung, Zugewandtheit und Vertrauen

"Menschlich (oder schlicht 'Mensch') zu sein, ist das charakteristische Lernziel jeder Art von klassischer Bildung, ob im Orient oder im Okzident." [Brücken in die Zukunft. Ein Manifest für den Dialog der Kulturen. Eine Initiative von Kofi Annan]

Soziale Anerkennung, die persönliche Wertschätzung, Zugewandtheit und Vertrauen nach wissenschaftlichen Erkenntnissen neurobiologischer Treibstoff für Motivation, für Lernen, das Engagement von Kindern und Jugendlichen und insbesondere ihrer Identitätsfindung. Diese Grundbedürfnisse der Jugendlichen nach Anerkennung, Wertschätzung, Zugewandtheit und Vertrauen können nur durch gelingende zwischenmenschliche Beziehungen aufgebaut werden.

Sehen und Gesehenwerden: Um Bedeutsamkeit erleben und Motivation aufbauen zu können, brauchen Kinder und Jugendliche gute, klare und verbindliche Beziehungen. An unserer Schule leben wir eine wertschätzende Beziehungskultur auf allen Ebenen. Jede*r Lernende*r hat eine*n Tutor*in, mit zweiwöchentlichen Coachinggesprächen. Alternative Leistungsrückmeldungen, ein wertschätzendes Feedbacksystem verbietet jede Form von Bloßstellung, Beschämung, verletzende Formulierung oder Diskriminierung.

Empathische Resonanz: Wir möchten die Jugendlichen befähigen, sich auf die Gefühle und Gedanken anderer Menschen einzulassen und einzufühlen. Eine der wichtigsten Fähigkeiten im Umgang mit anderen ist Empathie, um das Gegenüber wahrzunehmen, sich in die Stimmung oder Situation einfühlen zu können, um den anderen verstehen zu können. Durch das gemeinsame Lernen in möglichst heterogenen Gruppen bahnen wir die empathische Resonanz immer wieder neu an, sich Einzulassen auf Neues, neue Menschen und andere Sichtweisen sollten tägliche Erfahrungsräume für unsere Heranwachsende sein.

Wertschätzung vom Ich zum Du, vom Du zum Ich: Die Wertschätzung ist für die Identitätsfindung entscheidend. Die eigene Identität kann sich dann herausbilden, wenn sich ein Mensch einen anderen Mensch anerkannt weiß.  Niemand kann dies entfalten, der nicht selbst in allen wesentlichen Bezügen toleriert, akzeptiert und respektiert worden ist. Die Kultur des Dankens und Lobens sowie der Auszeichnung ist spiegelt sich in der jährlichen Auszeichnungsveranstaltung wider und in der Dank- und Lobenskultur im Klassenrat oder den Versammlungen. 

Gemeinsames Handeln und Zugehörigkeit: Unsere Anerkennungskultur aller Jugendlichen fordert, dass jede Schülerin und jeder Schüler in der Klasse sowie in der Schulgemeinschaft gleichermaßen Zugehörigkeit erfahren soll, insbesondere durch demokratische Rituale, beispielsweise im Klassenrat, in der Versammlung, in der Auszeichnungsveranstaltung und vielfältigen Sozialformen in den Lernformaten der Schule.  

Verantwortung lernen und Verantwortung teilen

Wir möchten, dass alle Kinder und Jugendlichen an unserer Schule Mut und Freude entwickeln, verantwortliches Handeln zu lernen: für sich selbst, für andere und in der Welt. Lernformate Projekt Verantwortung und Alle ins Ausland.

Wir verstehen unsere Schule als einen Lebens- und Erfahrungsraum, in der Verantwortungsgemeinschaft von Kindern und Jugendlichen, ihren Eltern, dem pädagogischem Team und den Partner*innen unserer Schule.

Lernen in Freiheit und an Herausforderungen

Alle Jugendlichen begeben sich bewusst in völlig neue, herausfordernde Lern-Situation, außerhalb des Schutzschildes Elternhaus und Schule sowie außerhalb Berlins. Lernformate: Herausforderung und Lernexpedition

Menschen mit Botschaften und "Good News" 

An der ESBZ wollen wir Gelegenheiten für die Begegnung mit Menschen schaffen, die etwas in ihrem Leben bewirken und sich für ihre Überzeugung einsetzen. Zwei Mal im Jahr laden wir Menschene mit Botschaft als Mutmacher*innen ein.

Denn Menschen brauchen Vorbilder, denen sie sich anschließen können und die ihnen zeigen: Alternativen sind möglich! Eine Gesellschaft, die sich selbst Gehalt und Halt geben will, braucht Orte und Zeiten der Begegnung.  Begegnungen, die immer auch Chancen zu neuen Erfahrungen und Erkenntnissen, zum Lernen eröffnen. Haltungen und Einstellungen, innere Bilder sind wirkmächtig. Sie haben die Kraft, das Gehirn, den Menschen und damit die Welt zu verändern. Leider leben wir in einer Kultur der schlechten Nachrichten. In den Medien geht es vor allem um Katastrophen. Wie inspirierend und ermutigend könnte es sein, wenn Schulen von ihrem Geist her Botschafter für gute Nachrichten sind!

Eigenständiges und selbstorganisiertes Lernen

Lernen richtet sich auf mündige, eigenverantwortliche Jugendliche. Selbstbestimmung, Eigenständigkeit, Eigenverantwortung werden durch die Zusammenstellung des eigenen Stundenplans, insbesondere im Lernbüro, bei der Lernexpedition oder in den Pulsaren und Projekten gefördert. Unser Ziel ist die Erhöhung der (Selbst-)Verantwortung und das Selbstvertrauen zu fördern sowie die Autonomie für den Erwerb von Lern- und Lebenskompetenz der Jugendlichen immer wieder zu gewährleisten.