Was hat der Klimawandel mit Ronaldo zu tun? Der 11-jährige Moderator und ESBZ-Schüler Vitus Smalla eröffnete die Podiumsdiskussion mit einer für alle überraschenden Frage. Im vollbesetzten Forum drängten sich die Schüler*innen, um
der Diskussion zu lauschen, zu der die Klimaaktivistin Luisa Neubauer eingeladen wurde. Diskutiert wurden äußerst relevante Fragen rund um Klimapolitik – und dabei wurde deutlich, was die Schüler*innen der ESBZ in ihrer Schul- und Lebenswelt beschäftigt. Auf dem Podium waren außerdem vertreten die 14-jährige ESBZ-Schülerin und FFF-Aktivistin Sonica Randerath, der 12-jährige Schüler Maximilian auf der Heidt sowie der Schulleiter Uli Marienfeld.

Das Interesse für den Umweltschutz begann für Luisa Neubauer bereits in der Schulzeit, wo sie sich insbesondere mit dem Thema Plastik auseinandersetze. Damals allerdings in der Annahme, dass die Erwachsenen sich um die anstehenden Probleme kümmern würden. Auf ihrer ersten Klimakonferenz in Polen – eine wie sich herausstellen sollte von der Kohleindustrie (!) gesponserte Konferenz, bei der er es für die Teilnehmenden Ohrringe mit Kohlestückchen zur Begrüßung gab – begegnete ihr zum ersten Mal die 15 Jahre junge Greta Thunberg. Das berühmte Bild, Greta protestierend mit einem Schild auf dem Boden sitzend, machte Luisa klar: Erwachsene haben gar keinen Plan – es ist notwendig Alarm zu schlagen!

Und so versteht Luisa Neubauer ihre Rolle in der Klimaschutzdebatte heute vor allem darin, sich als FFF-Aktivistin mit Leuten oder viel mehr mit „wichtigen weißen Männern“ zu treffen, die eigentlich gar nicht richtig wollen, aber letztendlich müssen. Sie erzählt von dem Treffen mit „Christian“ – dem Vorstand der Deutschen Bank – dem sie in ihrer Funktion als FFF-Aktivistin sagen kann, wo es umweltpolitisch lang gehen muss, auch wenn er das gar nicht hören will. FFF-Aktivisten sind unbequem, doch alle wissen: „Wir haben Recht, und deshalb können, dürfen und machen wir das.“

Luisa Neubauer berichtet auch von den Talk-Shows im „Alten-Menschen-Fernsehen“, bei denen sie regelmäßig zu Gast ist. In diesen Talk Shows gehe es allerdings ausschließlich um das Streiten und keineswegs um das Führen eines Dialogs – ähnlich wie im digitalen Raum, wo häufig unangemessen kommentiert und agiert wird. Das sei laut Luisa Neubauer jedoch zu riskant für den Klimaschutz. Man merkt Luisa an, dass sie schon in der Schule Mitglied des Debattierclubs war. „Wir verhandeln unsere Realität. Wir brauchen nicht noch mehr Meinungen, wir brauchen Lösungen und müssen jetzt handeln. Und deshalb müssen wir zuhören, nachfragen, verstehen, respektvoll miteinander umgehen und vor allem: unnötigen Streit vermeiden“, so Luisa.

Das Podium thematisierte weiter, dass trotz der drängenden Umweltprobleme vielerorts und auch an der ESBZ oft wenig Bock auf schulische Mitbestimmung und Veränderung und zudem das Denken vorherrsche, alleiniges Tun und Handeln habe keine Wirkung. Im Sich-Alleine-Fühlen sieht Luisa Neubauer eine große Gefahr, weshalb es ihrer Meinung entscheidend ist, an den Freitagsdemos teilzunehmen und zu zeigen, dass wir füreinander da sind und vor allem, dass FFF noch da ist!

Es kommt auf uns an! Wir machen den Unterschied!

Und weil es die Schüler*innen der ESBZ lieben zu diskutieren, gab es eine Menge Fragen und Anregungen aus dem Publikum ans Podium und an Luisa Neubauer.

Mit der Aufforderung „Träumt und seid fantastisch!“ erklärte sich der Schulleiter Uli Marienfeld bereit, alle Schüler*innen bei Ihren umweltpolitischen Ideen und Handlungen im Schulalltag aktiv zu unterstützen. Zu klimapolitischen Themen will er die Schule künftig noch stärker vernetzen und öffnen, noch mehr informieren und den Austausch fördern.

Wenn wir die Klimakrise schaffen wollen müssen wir lernen, so Luisa Neubauer, Menschen zu vertrauen, die wir noch nie gesehen haben. Das Schöne dabei ist, dass sich Menschen andersherum auf uns verlassen können. Wir teilen uns also die Arbeit, jeder macht überall einen kleinen Teil. Lange noch nicht genug, doch muss uns klar sein, dass wir jetzt handeln und aktiv werden müssen. „FFF ist kein Pfadfinderclub. FFF ist eine Notlösung gegen die Politik!“ Und so inspirieren und motivieren Luisa Neubauer heute vor allem die Leute, die aktiv werden und sich engagieren, denn: Es kommt auf uns an! Wir machen den Unterschied! Wir können etwas verändern und das kann uns Hoffnung geben.

Zum Abschluss der Veranstaltung konnten die Schüler*innen Transparente und Schilder für die bevorstehende FFF-Demo im Forum malen.

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